… doch ausmacht. Der Blick aus dem Fenster lässt einen endlich nicht mehr frustriert zurück ins Bett fallen, nein, ganz im Gegenteil: Ich spute mich, die ersten Strahlen des Tages einzufangen, die Tautropfen, die wie Diamanten an den Gräsern hängen, und der feuchte Dunst, der die alten Friesenhäuser auf dem Weg zum Watt umhüllt. Es ist einer dieser magischen Momente, wenn alles erwacht im Frühling.

Was für ein Zauber, was für eine stille Schönheit um mich herum. Beinahe mutet es kischig an, wie auch noch erzähle, wie sich die Graugänse in der Luft formieren. Ich höre von fern ihr Gezetere. Wer über Sylt als Champagner-Insel der Superreichen lästert, kann hier eines Besseren belehrt werden.

Fahlgelb ist der Himmel im ersten Morgenschein, das sich silbrig glitzernd auf dem Meer spiegelt. Die Hunde trollen mal vor, mal hinterher, wir achten darauf, dass wir uns nicht verlieren. Mein Ziel ist die große mächtige Kiefer, auf der ich vorgestern die düsteren Regenfotos machte. Diesmal sind es andere Farben und eine andere Stimmung. Nur die Stola ist die gleiche, die mich auch das letzte mal begleitete.

Das Mädchen auf dem dunklen Baumstamm, behütet von der Mond-Laterne, versunken in ihren Träumen, sie wirkt jetzt poetisch fröhlich, genauso wie ich es versprochen habe. Das Dunkle kann auch hell werden, sich verwandeln, schmeicheln, sich sanft und duftig um die Schultern legen.

Die alte Wolldecke aus Paris habe ich mitgenommen, damit das Vintage Outfit von Yves Saint Laurent aus den siebziger Jahren nicht schmutzig wird. Was für ein charmanter Farbklecks in dem Braun-Grün. Wer denkt dabei nicht an die Märchen der Kindheit.

Rena Lange, Vintage Perlenkette (€ 220)

Als Kette habe ich mir die Perlen von Rena Lange umgeschlungen. Modeschmuck komplettiert spätestens seit Coco Chanel und Yves Saint Laurent den Look. Ich liebe dieses spielerische Experimentieren. Nie kann es für mich zu viel sein.

Tief atme ich die salzige Meerluft ein, genieße die Sonne auf der Haut. Herrlich ist es hier draußen, für mich allein mit meinen versponnenen Geschichten, so wie ich es schon als Kind war, ähnlich dem kleinen Mädchen auf dem Baumstaum.