Wie lange dauert ein Urlaub oder sollte er dauern? Manche empfinden ihr ganzes Leben als Urlaub – keine Idealvorstellung, wie soll man so Spannung und Herausforung aufbauen? Ein Städteurlaub darf eine Woche dauern, aber ein Sommerurlaub am Meer, das ist etwas ganz anderes. Wer hier nur eine Woche bleibt, für den ist es wie einmal den Zeh ins Meer tauchen – that’s it! Von Ankommen, Runterfahren und Verweilen nicht wirklich eine Spur. Letztens las ich einen Artikel über das standesgemäße „Sommern“ in den Hamptons, von Literaten, die dort im Juni ihr leeres Schreibpapier auf’s Pult legten, den Blick aus dem Fenster über das Meer genossen und dann den Sommer – jedenfalls wenn es regnete oder früh morgens die Sonne aufging – an ihren neuen Büchern schrieben … bis in den September. John Steinbeck, T.S. Elliot, Tom Wolfe, Kurt Vonnegut und mein geliebter Truman Capote („Sommer Crossing“).
Ein Tisch, ein Fenster mit Ausblick und ein Zimmer bereit für die Gedanken – so könnte es gehen. Der Flagship Store von Roma e Toska vor 11.00 Uhr ist meine kleine Eigenwelt, der Kaffee neben dem Computer, der schlafende Hund hinter mir … Wie lange bin ich nun schon auf der Insel? Mit kleinen Unterbrechungen seit sechs Wochen, noch zwei bis drei könnten folgen. Zu knapp für ein Buch, gerade recht für die morgendlichen Blogs. Aber nächstes Jahr werde ich „kultiviert sommern“ und mein kleines Büchlein schreiben, immer wenn die Sonne aufgeht bis der Raum wieder frequentierte Boutique ist, mit Blick auf den Strandkorb und die Hecke mit den Hollunderblüten.
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