Geschwind verfasse ich die ersten Zeilen zu diesem Beitrag, damit das Frühstück nicht ohne Roma e Toska Geschreibsel startet. Gestern war ich kurz in Frankfurt für ein Frühstück mit Nicole, die danach den Inhalt meines Koffers auf den Kopf stellte, für die Ausstellung im Städel „Tizian und die Renaissance in Venedig“, für eine unerwartet inspirierende Schau über „Beauty“ im Museum für Angewandte Kunst sowie für einem langen Spaziergang entlang des Mains. Herrlich, wunderschön, ein paar geklaute Stunden außerhalb des Alltags und eine unbedingte Empfehlung an Euch …
Einen Satz von Georg Wilhelm Friedrich Hegel gebe ich schon mal mit in den Tag: Das Schöne in der Kunst sei nur mit dem Intellekt zu erkennen, und deshalb von einer höheren Ebene der Schönheit wie die nur in der Natur vorkommende Schönheit. – Das heißt, das Bild von der Blume ist schöner als die Blume in der Natur. So, nun trinkt Euren Kaffee, esst Eurer Brötchen, ich melde mich mit der Fortsetzung gleich aus der MILCHSTRASSE 11.
11:16 Uhr. Weiter geht es, die wichtigsten administrativen Dinge sind erledigt, nun kann ich mich ganz dieser faszinierenden Ausstellung im Städel widmen, ein Coup der europäischen Kunstgeschichte. Die Schau versammelt nicht nur die Werke aus dem Bestand, sondern hat dazu auch exzeptionelle Leihgaben aus der ganzen Welt erhalten, wie die „Dame in blau mit Parfümbrenner“, um 1510 von Sebastian del Piombo aus der National Gallery of Art in Washington. (Hier mit kleinem YSL Vintage Anhänger, konnte es mir nicht verkneifen, da er so renaissance-artig aussieht).
Abb: Tizian, Madonna mit dem Kind, der heiligen Katharina sowie einem Hirten, um 1530, Musée du Louvre, Paris
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entwickelten Giorgione (der viel zu früh verstarb) und der junge Tizian eine Kunst, die sich ganz der Malerei, der Farbe und dem Licht verschrieb. Zu ihrem Kreis zählten außerdem Sebastiano del Piombo, Lorenzo Lotto, Jacobo Tintoretto und Paolo Veronese. Sie bieten Florenz, dem anderen bedeutenden Künstlerzentrum, die Stirn und schaffen die „kühne, farbgewaltige Malerei alla veneziana“, wie es in dem Katalog heißt.
Abb: Tizian, Bildnis des Farbenhändlers, 1561, Staatliche Kunstsammlungen, Dresden
Tief tauche ich ein in dieser Malerei mit ihren vielschichtigen Erzählungen und Symbolen. Eine junge Kunsthistorikerin referiert auf so anschauliche Weise die Hintergründe zu den Bildern und die Zusammenhänge im damaligen Venedig, dass ich bei der Gruppe hängen bleibe. Mein Outfit, nur kleine Nebensache, ist so perfekt zu der Wandfarbe, wie man es sich nur wünschen kann: lila!
Abb: Tizian, Bildnis eines jungen Mannes, um 1510, Städel Museum, Frankfurt
Lila Trench Coat von Roma e Toska (798), Celine Hose, Python Stiefeletten Taglia Scarpe, Vintage Bluse aus der Eisbären Kollektion und natürlich ganz viel Yves Saint Laurent Schmuch – as usual. Hier noch einmal ein Vorschlag für den Dress-Code für „Tizian und die Renaissance in Venedig“. Die Ausstellung geht noch bis zum 26. Mai 2019. Unbedingt anschauen und vorher die Karten kaufen. Chagall Bluse (€ 398), Trench Coat, Wickelrock (€ 498). Abb: Tizian, Noli me tangere, um 1514, National Gallery London
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