Es geht in die nächste Runde in der Frühjahr/Sommer Kollektion von Roma e Toska. Von den Wasser-Landschaften, den „Waterscapes“ geht es zum Zuviel des Wassers, sinnbildlich dargestellt in der Holländischen Malerei des 17. – 19. Jahrhunderts. „That the sea will become a killer is a given.“ schreibt David Wallace-Wells in seinem Buch „The Uninhabitable Earth“ in dem Kapitel „Drowing“ und prognostiziert ein Ansteigen des Meeresspiegels um zwei Meter würden wir den 2°C Erwärmung als Klima-Ziel von Paris folgen … tun wir aber nicht! Es ist schlimmer.
Mit dem Stoffdessin von Jan Hendrik Wessenbroich (1824 – 1903) spiele ich mehrdeutig mit der niederländischen Idyllen-Malerei: duftige Wolken über einer saftigen grünen Landschaft (Farbe „waterly lawn“), Menschen mit Muße, Schiffe vertäut, braunes Flusswasser zwischen Ebbe und Flut … Es hätte auch ein Bild mit Windmühlen sein können, den ewig fleißigen Konstrukten, die das Meer wieder zurück pumpten aus dem Land, das schon immer unter dem Meeresspiegel lag.
Und im Jahr 2100, wo sind die Niederlande dann? Spätestens hier verbieten wir uns das Denken, weil es uns in eine Kategorie des Unvorstellbaren katapultiert. „The Beauty of the Desaster“ wie es der Berliner Künstler Ulf Saupe vorgestern in seiner Ausstellung „Waterscapes“ nannte, wird ausgeblendet. Sollten wir uns nicht den Jungen anschließen, die protestieren, dass wir Älteren ihnen die Zukunft zerstören?! Die Bluse mit dem Holland-Motiv ist wie die „Eisbären im Sommer“ (2017) ein stiller Protest mit den Mitteln der Mode.
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