Rechtzeitig zur Vernissage „Waterscapes“ des Berliner Künstlers Ulf Saupe, kam gestern die Sonne heraus als würde sie ihren eigenen Kommentar abgeben wollen zu diesem Spiel der Wellen und Meere, der sich im Inneren der MILCHSTRASSE 11 zeigte. Eine große Wasserlandschaft reihte sich neben die andere, dominierte die Wände und den Raum. Dazu, in einem spannenden Dialog, die Mode von Roma e Toska mit der gleichnamigen Edition.
Was für eine gelungene Kooperation, die für mich ein weiterer Beleg ist, dass Fashion viel mehr sein kann, als nur die „Klamotte an der Stange“ oder ein sich wiederholendes Repertoire von Farben.
Unsere kleine Ansprache zu den Gästen entwickelte sich zu einem Gespräch zwischen dem Künstler und mir, dass er ein komplexes Statement machen wollte von Schönheit und ihrer Bedrohung, von der Endlosigkeit des fließenden Wassers zu der Ressource Wasser als ein Grundrecht. Genau wie es in den Trilogie unserer Kollektion sein wird: dem Element, dem Zuviel und dem Zuwenig. Was er mit den Mittel der Kunst zum Ausdruck bringt, ist uns ein Anliegen mit den Mitteln der Mode zu zeigen.
Für die Cyanotypien, einer Reproduktionstechnik aus der experimentellen Fotografie, braucht es die Sonne für die Belichtung und das Wasser für Entwicklung. Es hat lange gedauert, bis es Ulf gelang, seine Negative so zu vergrößern, dass diese 1:1 imposanten Formate möglich wurden, die einen eintauchen lassen in die Urgewalt Wasser.
Ich atme tief aus und freue mich riesig: Es hat sich gelohnt, die MILCHSTRASSE 11 von unten nach oben umzukrempeln, alles in dem großen Mittelraum frei zu räumen, um den Bildern ihre Welt zu geben. Und die haben sich „revanchiert“ mit einer Weite des Raumes und einer beredten Stille zwischen den Puppen mit aktuellen Outfits und uns, die wir hindurch flanieren.
Die Ausstellung „Waterscapes“ geht noch bis zu 7. Juli 2019. Mo – Sa 11 – 19 Uhr.
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