„Stresstest“, ich glaube es war das Wort 2011 und bezeichnet einen Test, bei dem auf ungewöhnliche Belastung physischer wie psychischer Art untersucht wird. Diesen hatten wir gestern: Für abends stand das Großevent mit der Lesung des Bestseller Autos Peter Prange in der Milchstrasse 11 in Hamburg Pöseldorf an, und ich lag mit Grippe einsatzunfähig im Bett. Nun konnte endlich geprobt werden, was passiert, wenn die Chefin ausfällt?! – Nichts passiert, alles läuft am Schnürchen, denn das Team um Hanna, Roma, Toska hat bestens funktioniert und mein Mann ist ja sowieso schon geübter Caterer und Logistiker. Also, während ich vor mich hindämmerte, wurde wenige 100 Meter entfernt geräumt, geputzt, die Stühle für 80 Gäste gestellt, der Sound-Check gemacht, …
Und mit den ersten Gästen begann ein außergewöhnlicher Abend – ganz ohne mein zutun. Roma übernahm die Willkommensrede und Kulturjournalistin Christiane von Korff interviewte wie immer kompetent, charmant und spitzfindig den Schriftsteller. Wie schrieb das Hamburger Abendblatt (Partner der Veranstaltung) so trefflich: „Wie viel spannender ist es …, an einen inspirierenden Ort einzuladen, der die Blicke über Schönes und Erlesenes wie Glasobjekte, Möbelstücke oder Kalligrafien schweifen lässt, während man den Worten des Autors lauscht …“
Mittlerweile flimmerte bei mir vorm Bett das Abendprogramm und allzu gern hätte ich auf Live-TV in die Milchstrasse rübengeschaltet. Stattdessen versorgte mich das Team mit Fotos und sms vom Verlauf der Lesung: Wie Prange das Publikum fesselt, wie er sogar Lieder aus der Zeit dazwischen trällert, humorig auf Zwischenrufe reagiert, von lauschender Stille und begeistertem Applaus. Ach, wie herrlich, ich bin entbehrlich – auch wenn ich selbst natürlich wahnsinnig gern dazwischen gewesen wäre. Stresstest erfolgreich bestanden. Dank an das Team um Hanna!
Schreibe einen Kommentar