Heute eröffnet die große Show des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson in der Tate Modern in London. Titel: „In Real Life“. Inhalt: Ein klares Bekenntnis zu den dringenden Fragen unserer Zeit: Klimawandel. “I don’t want to use a fear-based narrative, but we are living in an climate emergency,” sagte er im Interview. Viele seiner Arbeiten handeln von der Natur, der Atmosphäre, den Elementen Licht und Wasser, und implizieren, wie sehr sich unsere Welt verändert hat.
Vor Ewigkeiten, irgendwann in den frühen 1990er Jahren, lernte ich Olafur Eliasson kurz in Berlin kennen. Auf einer Party, bei wem und wo auch immer. Ich habe damals seine Bedeutung nicht erkannt, aber sofort gespürt, dass es sich um einen außergewöhnlichen Menschen handelt. Nun sind seine Arbeiten in den großen Sammlungen und Museen vertreten. Um sich herum besitzt er ein Team von über 100 Mitarbeitern, die die Vorhaben zu einem „Studio Olafur Eliasson“ machen. Die Autorschaft ist damit nicht aufgehoben, sondern verbreitert sich zu einem Social Art Projekt mit vielen, die sich in die Köpfe von noch viel mehren verpflanzen.
Als Eliasson 2003 in der Tate Modern sein „Weather Project“ zeigte mit großer Heißluft-Turbine und in seinen Arbeiten auf die Bedrohung des Grönländischen Eisschildes verwies, war der Begriff „global warming“ noch ein Terminus der Fachwelt. Jetzt ist die Situation eine andere. Er nimmt in seinen Werken vorweg, was die Modetrends für den Herbst-Winter 2020-21 zur Premier Vision in Paris im September ankündigen: Wir haben nur eine Erde und die gilt es zu erleben, zu verstehen und zu bewahren.
“We need to re-imagine and re-engineer the systems that brought us to where we are,” fasst Eliasson seine Position als Künstler zusammen. “We need to take risks. We don’t have a choice. The future,”
Olafur Eliasson „In Real Life“, Tate Modern London, 11. Juli 2019 – 5. Januar 2020.
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