Donnerstag, vier Tage vor Jahresende – Zeit für einen ersten Rückblick auf 2017, um es den anderen gleich zu tun, den Zeitschriften mit den Titelseiten von den Gewinnern und Verlieren, den TV-Sendungen mit den Hitlisten des Geschehens. Ein wenig müde bin ich, das Jahr steckt mir in den Knochen wie einem Läufer der Marathon.
Den modischen Auftakt machten die „Eisbären im Sommer“ auf dem InvestorInnen Treffen im Februar. Wie immer war ich besorgt, wird die Kollektion verstanden, könnten die ‚Bären zwischen Blumen‘ kritischig aussehen, zu plakativ sein…? Aber die Zeit hatte mich schon eingeholt! Trump’s Verhalten löste eine Welle der Politisierung und Sensibilisierung für wichtige Themen aus, allen voran der Klimaschutz. Al Gores Fortsetzung von „An Inconvenient Truth“ kam in die Kinos und Chanel und Dior’s T-Shirts „We are all Feminists“ brachten den Protest auf den Laufsteg.
Ostern feierten wir mit Zitronen-Sorbet von iismeer und Wodka den Auftakt in die Saison. Eisbären First wurde im Verlauf der nächsten Monate zu meinem bislang erfolgreichsten Modestatement – ausverkauft!
Mit Toska flog ich im Frühjahr nach Mailand, da sie am renommierten Istituto Marangoni ihr Modestudium starten wollte (es kam dann anders und sie landete in Berlin). Wir hatten eine tolle Zeit und diese Stadt hüllte uns mit ihrem Charme ein. Prada und die Kunst, Leonardo da Vinci, die sorgfältig dekorierten Trend-Boutiquen, das beste Eis in town… Und alles mit dem Fahrrad von Nord nach Süd, von Ost nach West, quer durch die pulsierende Metropole.
Ansonsten könnte das Motto für das Frühjahr „Catch me if you can“ lauten, mit den vielen Stunden in der NOB zwischen Sylt und Hamburg. Das muss sich ändern für 2018 – wir brauchen ein größeres Team. – Das erste Bad in der Nordsee be 11°C, Frühlingserwachen auf Sylt, herrlich. Von da ab an sprang ich jeden morgen zwischen 8.00 und 9.00 Uhr ins Meer, wenn ich auf der Insel war. Bin eben Gewohnheitsmensch!
Im späten Frühjahr machen wir unseren Antrittsbesuch bei dem neuen Besitzer der Produktion im Erzgebirge. Beinahe endete die Reise Berlin-Südkreuz mit den gewohnten Bahnverspätungen, im Dunkel standen wir dann irgendwo auf einem Bahnsteig im Osten mit der Hoffnung auf Anschluß. Pension Sonnenschein inkl Frühstück € 18,00. Frau Tappe neugierig sächselnd wie immer. Ein Glück, Frieder Weissbach und ich verstehen uns sofort, er möchte genau wie ich das „Made in Germany“ zu einem wichtigen Gütesiegel machen, sucht weitere qualifizierte Näherinnen. Er trägt das Lächeln im Gesicht – alles wird gut!
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