„Für den Denker und für alle empfindsamen Geister ist Langeweile jene unangenehme ‚Windstille‘ der Seele, welche der glücklichen Fahrt und den lustigen Winden vorangeht; er muss sie ertragen.“ Friedrich Nietzsche. Über diesen Satz stolperte ich soeben, nicht das ich mich langweile, es gäbe ja genügend zu tun und aufzuarbeiten, allen voran die Dinge, die immer auf der to-do-Liste landen und nach hinten geschoben werden. Aber mein sonstiges Tempo scheint ein paar Stufen runtergeschaltet, was bei mir einer „Langeweile“ schon ziemlich nahe kommt.
Ich fange wieder an zu naschen, flippe durch’s Internet, pin hier und da etwas an meine Kollektionswand, kritzle in das Skizzenbuch, blättere ziellos in Büchern und schau aus dem Fenstern … Das tue ich alles nicht unter Vollspeed. Und auch wenn sie mich ein wenig irritieren, diese Phasen in der „Windstille“, so ist die Innenschau doch ein verhohlener Genuss, denn man spürt, wie sich das Neue langsam seinen Weg bahnt.
Abb. Emil Nolde, Schiffe bei Windstille
Ich erinnere mich an einen Segeltörn von Lissabon nach Hamburg. In der Biscaya dümpelten wir über mehrere Tage bei kompletter Flaute, mäßig gelaunt, kartenspielend, gelangweilt … und trotzdem waren unterschwellig die Sinne geschärft, jedes kleinste Sich-Kräuseln der Wasseroberfläche wurde wahrgenommen, fast meinte man den aufkommenden Wind zu riechen. Ich freue mich auf die „glückliche Fahrt“ Richtung Ostern und den neuen Editionen (Paul Klee und seine Fische, Georges Mèliès und der Beginn der bewegten Bilder) side by side mit weiteren Modellen zur „Arabeske“, Vintage Schmuck und Vintage Couture (YSL Matisse).
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