Gestern gab es keinen Blog. Mir fiel nichts ein und erst wollte ich das sogar zum Thema machen und dann dachte ich wieder, dass es irgendwie auch nicht spannend und erhellend ist, davon zu berichten – oder doch …? Der Sommer scheint zu kippen, die Sonne trägt in sich schon den Hauch von „Spät-“ und morgens liegt Tau auf den Gräsern, wenn ich Tür öffne, um ein wenig von der würzigen Luft hier auf der Insel zu schnuppern und zu prüfen, ob drüben im Dorfkrug noch die letzten Partygänger müde und angetrunken abhängen.
Ich hab mich wieder einmal eingedeckt mit Büchern, als hätte ich dort oben neben meinem Bett nicht schon genug Lektüre liegen, die gelesen werden will. Roland Barthes über „Cy Twombly“, darunter poppte online Walter Benjamin auf mit seinem wichtigen Aufsatz über „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“, habe ich viel zitiert und nie wirklich gelesen. Vielleicht gelingt es mir in diesen Wochen im „In-Between“ zwischen Kollektionen, Euch, Geschreibsel und allem übrigen, es zu lesen von Anfang bis Ende. Auch mal eine neue Erfahrung, wo sonst alles angelesen und wieder zur Seite gelegt wird.
Und dann schlüpfte da noch ein anderes Buch mit in das Paket: Roland Barthes „Das Reich der Zeichen“, das ich mir gestern gleich vornahm, als es hier schüttete und keiner den Weg durch den Garten in die Boutique schaffte. Da ist er wieder, dieser „Zwischenraum“, der mich angefangen bei Toska’s Uni-Aufsatz in Philosophie über die Schwellenkunde von Walter Benjamin (habe ich Korrektur gelesen) bis hin zu diesem wetterlichen Hin-und-Her in diesem Sommer begleitet. Es geht bei Barthes um die Sprache, die fremde Sprache mit ihren Lauten und Zeichen, die als rauschende Masse einen in eine Haut von Tönen einhüllt und in eine künstliche Leere zieht, die allein für mich existiert: „Ich lebe in einem Zwischenraum, der frei von jeder vollen Bedeutung ist.“
Abb. Oben: Satin-Seiden Schal „Hokusai“, € 120. Savanne Bluse Puffarm, € 498.
Herrlich ist das, kreativ ist das, es ist der Genuss an dem, was ist und die Erwartung von dem, was kommen wird, um es mal mit den Worten der Designerin auszusprechen. In diesen Tagen werden neue Modelle eintreffen, die Puffarm Bluse mit dem Holland Motiv des „Zuviel Wassers“, die Tücher mit der Savanne und dem „Zuwenig Wasser“, die grünen Coco Jacken … Die Zeitenwende, die Fridays for Future haben das Mode-Statement fest im Griff, der August wird spannend und der September setzt sich damit fort …
Schreibe einen Kommentar