Es wäre etwas vermessen, würde Roma e Toska sich mit Alexander McQueen vergleichen, für mich das größte mode-künstlerische Talent der letzten Jahrzehnte. Aber ich musste gestern in Mailand schon tief in mich hinein schmunzeln, als wir uns die aktuelle Sommer Kollektion von Sarah Burton für McQueen anschauten. Ihr Thema: Iceland! Aufgriffen hat sie traditionelle Farben und Muster der dortigen Einwohner, aufgehoben werden – wie bei Roma e Toska – saisonale Vorgaben von warm und kalt. Hauptmotiv und Bestseller ist der dicke, überwiegend handverarbeitete Pullover …
Es gibt verblüffend viele Übereinstimmungen zwischen meinen und ihren Details bis hin zu den Doppelreihern Blazern und Revers der Mäntel. Meine Anregungen stammen von Roald Amundsen, dem großen Polarforscher Anfang des 20. Jahrhunderts, sowie den Farben und Formen der Inuit-Kleidung. Und wo hat Sarah Burton inspirativ gestöbert?
Abb.: Links: Alexander McQueen Mantel mit hohem Revers, rechts: Roald Amundsen (1872 – 1928) Revers, Vorlage für Roma e Toska Sommer 2017
Die VOGUE äußerte sich begeistert über McQueens Frühjahr/Sommer Kollektion „This was a collection that delivered all the McQueen hallmarks, and then some; it was a show that made the more romantic houses in Paris look uptight; and other more rock ’n‘ roll houses look a bit, well, thin on the ground when it comes to ideas and execution.“
Es wird Zeit, dass auch Roma e Toska sich ein wenig dominanter zeigt, denn die „Polar Bears“ hätten ihren internationalen Auftritt verdient. Bleiben wir noch ein wenig eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft und genießen unsere individuelle Exklusivität. Aber dann … !
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