Wieder so ein Abend in der MILCHSTRASSE 11, den man nicht vergißt! „So groß das Land, so groß die Seele“ könnte man die Stunden und den Vortrag von Kyra oder besser Kairija (arabisch) Heye über ihr Heimatland Kasachstan betiteln. Neuntgrößtes Land der Erde mit Schätzen von Kohle, Erdöl bis hin zum Kaviar. Die berühmte Seidenstraße führt an einem Zipfel hindurch. Land zwischen Europa und Asien. Mittlerweile gibt es die dritte Schreibreform seit 1917 von arabisch zu lateinisch, kyrillisch und nun wieder zurück zum Lateinischen. Mehrsprachigkeit wird in den Schulen gelehrt. Die Hauptstadt Astana ist diesjähriger Austragungsort der Weltausstellung Expo 2017.
Zwei Einhörner links und rechts zieren das Wappen, in der Mitte den oberen Ring der Jurte. Als ich Kairija am Ende ihres so persönlich gefärbten Berichtes in den Arm nehme, weiß ich, warum es die Einhörner sind, die ein faszinierendes Land vorstellen, in dem es tanzende Birken gibt, Berge mit schlafenden Elefanten, Äpfel so groß wie Köpfe und die schönsten Sonnenuntergängen über der Steppe. Der Mai soll die beste Jahreszeit dort sein, wenn es abends warm duftet in Almaty am Fuss der Berge. Nächstes Jahr in Kasachstan oder schon in wenigen Wochen? Wie verführerisch der Gedanke, das Seidentuch trage ich über den Schultern, ein Geschenk aus ihrer Heimat, in der – so die Erzählerin – die schönsten Sachen immer für die Gäste aufbewahrt werden.
Der Abend geht weiter bei Wein und Broten, ich plauderte mit einer Kunsthistorikerin aus Sankt Petersburg und einer Archäologin aus Georgien (vielleicht wird auch sie bald etwas erzählen von den Arabesken und Artefakten). Ein herzlicher Austausch von tief empfunden Kultur diesseits und jenseits des Ural.
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