Draußen randalieren noch die Late Night Trinker vom Roten Kliff & Co. Die Roma e Toska Fahne ist geklaut, ein paar Bierflaschen stehen neben dem Strandkorb. Der Hund hat gebellt, die Typen das Weite gesucht. Nun ist es wieder still in der „Wunderkammer“ von Roma e Toska. Der Nautilus-Pokal schaut auf den kleinen Elefanten aus Mammut-Elfenbein, die große Fächerkorallen-Skulptur schweigt … Eine wunderschöne Menagerie „Nachts im Museum“ unter dem Reetdach. Seit gestern Abend stehen die „Objets Trouvés“ von Klaus Dupont aus Berlin zwischen der Kollektion, vor den Bilder von Ulf Saupe, und aus dem Nachbar-Raum leuchten die Lichtobjekte von Magpie Art Collective.
Eine Weile ist es her, da gab es bei Roma e Toska die Herbst-Winter Kollektion „Middle Ages“ mit dem Motiv der „Wunderkammer“. Adlige begannen Ende des 13. Jahrhunderts alles zu sammeln, was ihnen „verwunderlich“ und „wundersam“ vorkam: ausgestopfte Tiere, Schädel, Edelsteine, Schätze aus dem Meer …
So entstanden die Vorläufer der Museen. August der Starke (1670 – 1733), Kurfürst von Sachsen und König von Polen, schuf sich seine Wunderkammer in Dresden und wurde zu einem der größten Sammler und Kunstförderer der Welt (heute im Grünen Gewölbe ausgestellt). Seine Schätze sind Vorbild und Inspiration für den Berliner Künstler Dupont, der in der Art Dekorative sein Leben erfüllt. Es ist der „Der Hofstaat zu Delhi am Geburtstag des Großmoguls Aureng-Zeb“, 1701–1708 von Johann Melchior Dinglinger, der es ihm besonders angetan hat. Ich selbst habe das künstlerisches Wunderwerk einmal gesehen und hätte mich dafür auch nachts ins Museum einschließen lassen, nur um die Geschichten weiter anzuschauen, das Spiel von Licht und Farbe in mich einzusaugen. …
Heute und Morgen und die nächsten Wochen werden die kleinen still-beredten Objekte von Klaus Dupont bei Roma e Toska in Kampen zu sehen und zu kaufen sein.
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