Tag 27: Boracay auf den Philippinen, gut zehn Quadratkilometer groß mit weißen Sandstränden und türkis blauem Meer. Die perfekte Umgebung, „um auf diesem malerischen Eiland die Seele baumeln zu lassen“, wie es in der Bordankündigung für den 22. März heißt. Aber wir suchen das Abenteuer, das andere, ursprüngliche Boracay. Badestrand würde mein Sonnenbrand auch nicht zulassen. Dress-Code: Hochgeschlossene Wolkenseiden Bluse und Waterscape Schal, Basthut, Sonnenbrille … Toska in Seidenbluse aus der East-Metes-West Kollektion.

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Für ein paar philippinische Pesos mieten wir uns ein Tricycle und auf geht es zunächst einmal an den White Beach. In der Ferne schaukelt im Wind unsere schöne MS Europa, davor die Gift-Shops, Restaurants … Es duftet nach Sonnencreme, gebratenen Scampis und exotischen Früchten.

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Der nächste Bananenshake ist unserer. Wir finden die richtige Location mit einem Hauch von Hemingway, auch wenn sich dieser nie auf den Philippinen herum trieb. Der Ventilator bewegt den Traumfänger und an den Wänden hängen die Trophäen der Drachenboot Rennen. Unter uns laufen ein paar Bord Touristen  vorbei, wir bleiben jedoch unentdeckt und genießen den Drink, als wäre er der erste und der letzte.

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Anschließend machen wir uns auf den Weg zu dem sagenumwobenen „Dead Forest“, über dem bei Vollmondnächten (haben wir gerade) eine romantisch-versponnene Stimmung hängen soll. Keiner kann uns so richtig Auskunft geben. Irgendwie zurück und dann links rein hinter einem Hotel … Wir suchen auf eigene Faust, durchqueren ein paar vom Tourismus abseits gelegene Märkte, vorbei an aufgehängter Wäsche, die im warmen Wind trocknet…

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Und da ist er, der im See versunkene Dead Forest, nicht unbedingt so romantisch wie beschrieben, aber in jedem Fall zu 100% authentisch. Auf Holztischen trocknen Fische, Abfall liegt rundherum, Hühnervolk dazwischen, im Schatten ein paar vor sich hindösende Männer rücklings auf ihren Mopeds und ein paar magere Hunde. Nun sind wir wirklich abseits des Mainstream Tourismus.

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Ein kurzer gegenseitiger Blick, na klar gehen wir weiter. Mal schauen, was noch kommt … Es geht entlang der einfachen Hütten ,und manchmal scheint es, als würden wir geradewegs durch deren Vorgarten stiefeln. Aber es scheint, der Weg ist richtig und führt uns auf die andere Seite der Insel. Die Menschen grüßen freundlich, lächeln allerdings etwas befremdlich. Hier ist schon lange kein Tourist mehr vorbei gekommen.

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Kinder spielen mit einem selbstgebastelten Drachen aus einer dünnen Plastiktüte, ein paar Mädchen hüpfen Gummi-Twist, mein Lieblingsspiel, als ich klein war. Das Auge kann sich nicht sattsehen an den Farben und der idyllischen Szenerie des einfachen Lebens.

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Mangroven-Sümpfe empfangen uns auf der Westseite von Boracay und dann liegt da der Strand mit den Fischerbooten, wie er schöner nicht sein kann. Außer uns keine Menschenseele. Wir haben es also wieder gefunden, das Außergewöhnliche abseits der empfohlenen Wege.

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An einem kleine Wellblech-Kiosk kaufen wir uns eine Cola, umgerechnet 30 Cent und eisgekühlt aus dem einfachen Kühlschrank. Es ist die köstlichste Cola überhaupt, getrunken auf dem Baum, der über dem türkisenen Meer hängt. Mehr geht doch nicht – oder?!

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Auf die Minute erreichen wir das letzte Tender Boot, das uns wieder auf die Europa bringt. Kurz darauf wird der Anker gelichtet und wieder ist es ein Abschied. Wir verlassen die Philippinen auf nach Hongkong! Der Mond scheint voll und hoch über uns, das Outfit passt zum Konzert der New Comedian Harmonists, die abends ihre Vorführung haben: „Veronika, der Lenz ist da. Die Mädchen singen trallala …“ – Absurd schön hier in der Ferne.

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Abb: Toska in ihrem geliebten Seidenrock von Dries van Noten, gekauft noch vor der Reise bei Secondella in Hamburg.