Wohlgemerkt, es heißt nicht „Bridget First“, sondern „Bridget‘s First“ mit einem kleinen dazwischen gequetschten „s“, das den Kontext richtig stellt: der erste selbstgemachte Pflaumenkuchen. Wenn es so weiter geht, dann entsteht hier das erste Kochbuch für Küchenlinkshänder … Das Ganze erinnert mich sehr an den Film „Baby Boom“ (1987) mit Diane Keaton, der mich viele Jahre lang beeinflusst hat, zeigte er mir als Baby Boom Yuppie, wie Karriere, Kinder, Partnerschaft auf phantasievolle und unkonventionelle Weise zusammen gehen.
Sie macht Baby-Luxus-Brei aus den Äpfel ihres neuen New England Farmhouses (Apfelmus gibt’s auch irgendwann), ich widme mich neben Buchhaltung, Insel-Kundinnen und Welt-Fashion-Strategie dem – Pflaumenkuchen, um dem bekannten Café um die Ecke ernsthafte Konkurrenz zu machen. Als erstes die Pflaumen vom Wegesrand pflücken, aus Nachbars Garten klauen oder unverpackt (!) im Supermarkt kaufen. Wieviele, keine Ahnung, muss selbst erst einmal schauen, wieviele auf so ein Stück Blätterteig passen. Halbieren, die Kerne rausoperieren und inzwischen schon mal ca. 20 min. den Ofen auf 200°C vorheizen.
Anschließend das Backblech mit Backpapier auslegen, den fertigen Blätterteig ausrollen und darauf die halbierten Pflaumen legen. Keine Butter!!!! Das mit dem Reih-und-Glied üben wir noch mal, sieht aber so auch schön hübsch aus. Kreative Unordnung. Danach zuckern, was auch immer das heißt. Ich bin im freien Flug des Experimentieren. Kann sein, dass das hier die Sollbruchstelle ist. Ich versuch’s einfach mal mit etwas mehr und etwas weniger Zucker. Muss ja nicht der erste und letzte Pflaumenkuchen sein.
Einen kleinen Wall bauen, damit die karamellisierte Flüssigkeit nicht zu den Seiten wegläuft und dann ab damit in den Ofen. Für wie lange, keine Ahnung. Ich bleibe Standby, räume ein wenig die Regale auf, hoffe, dass sich Kundinnen verspäten, und widme mich ganz und gar dem Gedeihen dieses Wunderwerkes.
Kein Zwischenbild. Die Brille zu beschlagen und deswegen Foto unscharf. Nach gefühlten 20 min. – hab natürlich vergessen, auf die Uhr zu schauen – nun das Resultat, das irgendwie anders aussieht als von dem ehelichen Maître de la Cuisine.
… Da kommen auch schon die ersten Kunden. Ich greife zum Beil (mit dem Messer keine Chance, den Kuchen zu schneiden) und serviere den Erstling. Man hört nur ein hartes Knacken, oh weh. Pflaumen-Knäckebrot. Aber der Herr ist gnädig und meint, dass der Kuchen „im Nachgang“ ganz wunderbar schmeckt. „Im Nachgang“, ah so. Vielleicht fehlte Zucker oder es waren doch ein paar Minütlichen zu lang … – Heute gibt’s den Plum-Wasa, morgen geht’s weiter. Bleibt dran! Übrigens warten aus der Frühmorgensproduktion noch drei Brombeer-Marmeladen auf liebe Kunden.
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