In den letzten Wochen wurde ich oft gefragt, ob mich das Brexit Thema auch unternehmerisch beeinflusst. Interessanter Weise steht in diesen Herbst-Winter der Schottisch-Englische Tweed im Mittelpunkt der Kollektion. Schon vor fünf Jahren hatte ich mit Reid & Taylor aus Langholm/Schottland erfolgreich zu tun, einige werden sich an „In 80 Tagen um die Welt“ und die Tweed Mäntel und Jacken erinnern. Selten trifft man so schöne Stoffe und blickt gleichzeitig auf eine Geschichte von über 170 Jahren Textilindustrie zurück. Die Italiener interpretieren den Tweed ganz anders, weiblicher, modischer. Ich liebe dagegen das herbe, ursprüngliche, männliche an dem schottischen Material. Die Royal Family trägt Tweed von Reid & Taylor, genauso wie es Celebrities wie Gregory Peck taten. Mittlerweile ist für Reid & Taylor kein Thema mehr, wie Schottland mit dem Brexit umgeht, denn die Firma ist Pleite und von einem Luxury Consortium in Bradford gekauft. Produziert wird in „Mary Good England“, eigentlich undenkbar für die eingefleischten Textile Schotten. Aber wenn man sich in Übersee riskant verspekuliert, kann das die Quittung dafür sein. Der Trost: die Liebe und die Qualität für den Tweed ist geblieben, der Name mit seiner großen Geschichte ebenso, es konnte in neue Technologie investiert werden, das Pfund ist günstig geworden und alles weitere … da schauen wir mal.
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