Cruise Kollektion und kommender Herbst-Winter – wie bettet sich ROMA E TOSKA dieses Mal ein und schnappt sich einen Zipfel vom zukünftigen Trend? Die großen Couture-Label gehen historisch weit zurück in ihren Inspirationsquellen und genauso machen wir es: Chanel feiert das Antike Griechenland – Gucci zeigt eine Hommage an die italienische Frührenaissance.
Die Vogue schreibt: „Für jemanden, der „anti-modern“ sein will, macht sich Alessandro Michele (red. Chefdesigner Gucci) ganz schön viele Gedanken um die Zukunft. Er, der als Designer den Zeitgeist (und damit die Zukunft) wie kaum ein anderer prägt, nannte seine neue Kollektion „The Alchemist’s Garden – an anti-modern laboratory“.“
Ein interessanter Begriff „anti-modern“, ist Chanel’s Reference an die Antike auch „anti-modern“, wo doch die Documenta dort gerade zu Gast ist und alle ‚modernen‘ Kunstliebhaber dorthin pilgern? Lagerfeld nennt es „la modernité de l’antiquité“.
Die aktuelle Zeit besser verstehen durch das Wissen der frühen Zeit, aus diesem Grund habe ich die Epoche gewählt, wo die einen enden und die anderen beginnen: „ARABESKE und der Persische Garten“ mit dem „Haus der Weisheit“ von Bagdad zwischen dem 7. bis zum 13.Jahrhundert. Arabisch wurde für beinahe 700 Jahre (!) zur Sprache der Wissenschaft in einem Reich, das sich von Indien bis nach Spanien erstreckte. Die Kalifen von Bagdad und die großen Familien ließen als Großprojekt das griechische und persische Wissen ins Arabische übersetzen und wieder in die Welt hinausgetragen. Kopernikus, Galilei und Kepler sind nicht die „Väter der Astrologie“ sondern vielmehr ihre „Söhne“. Die meisten Sterne am Nachthimmel tragen arabische Namen. – Was mich nun zum Schmunzeln bringt, ist, dass wir als ROMA E TOSKA mal wieder so mitten drin sind mit dem was kommt.
Beginne ich ein Thema, so fühle ich mich zunächst allein auf weiter Flur. Die Stoffmessen sind der erste Indikator, ob man im Trend liegt, kompatibel ist … Alles findet sich hier wieder: die leuchtenden Farben der persischen Buchmalerei, das Gelb-gold, Bordeaux, Petrol, Lila der Seidenteppiche von Isfahan. Es sind „alte“ Farben, die die kommende Saison gewählt hat. Sie zu interpretieren war nicht nur für Chanel und Gucci eine große Freude …
„What are we going to do with all this future?“ fragte Gucci Chefdesigner Alessandro Michele auf seiner Einladung. – „Sich dem sinnlichen Verstehen der Zukunft durch die Berührung mit der Vergangenheit hingeben“, wäre meine spontane Antwort.
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