Oft werde ich gefragt und manchmal frage ich mich das selbst: Wie entsteht eigentlich die Idee zu einer neuen Kollektion? Das ist wirklich eine merkwürdige Geschichte, die weniger über den Kopf, als aus dem freien Lauf der Sinne kommt. Oftmals verbiete ich mir sogar ein systematisches Nachdenken über das, was kommen soll, sondern versuche ganz ungezielt die Augen schweifen zu lassen. Und dann kommt es irgendwie. Ich weiß noch genau, wie meine Tochter Toska (18) fast genau vor einem Jahr mir gegenüber saß und provozierend fragte, ob ich denn schon wüsste, was im Herbst-Winter 2015/16 das Thema ist. „Diamonds“ oder besser „Diamonds and other Stones“ kam es etwas testend als Antwort. Und wie sie da saß mit diesem erstaunten Blick: „Mami, Du überrascht mich immer wieder …“ Das ist beinahe der Gipfel des Stolzes, wenn man seine kritische Tochter von 17 Jahren noch „erstaunen“ kann. In der Tat kreisten schon eine ganz Weile meine Gedanken noch etwas ungeordnet um das Thema der Edelseine mit ihrer Aura, ihren märchenhaften Geschichten von der Entstehung bis hin zu ihrem Leben als Luxus-Objekte. Vom hellen Funkeln des Smaragds bis zu den Gesteinsschichten bietet es ein enormes Potential an Farben, Formen, Strukturen und Erzählungen, die sich in Stoff, Muster und Schnitte umsetzen lassen. Was schlussendlich die Initial-Zündung für die „Diamonds and other Stones“ war, weiß ich ehrlich gesagt kaum noch, oder – ach doch, ich erinnere mich jetzt, es war ein Bild in einer Zeitung über eine Edelstein-Messe in Idar-Oberstein, gelesen auf einer meiner Zugfahrten. So ein Schnipsel ist also die Urquelle für eine viele Monate intensiver Arbeit an einer Kollektion, die dann eine Aussage über eine Saison, über einen Trend, über Roma e Toska und über sein Trägerin abgibt. Wie mein verstorbener Galeristen-Freund Achim Kubinski immer sagte: „Zum Glück sind Künstler (in diesem Fall: Designer) dümmer als ihre Bilder.“ Verlassen wir uns auf die Intuition und hoffen, den Zeitgeist zu treffen.
Very often people – and also myself – ask, how and where I find the ideas for a collection? This is always an awkward story which is not so much a matter of thinking, but more a free association of the senses. Mostly, I also stop myself from systematical intellectual work, but start collecting what I see. And then it comes as a diffuse direction towards something new. I remember very clearly when my daughter Toska (18) was sitting in front of me last summer and asking with a provocative undertone if I knew already what the fall-winter 2015-16 will be like. „Diamonds“ or better „Diamonds and other Stones“ was the answer. And her astonished look: „Mami you are always surprising me!“ – This is the top of being proud, I tell you, what can be more flattering that this comment from a 17-year-old daughter. Indeed, I was circling for some weeks around this topic of gemstones with their special aura, the almost fairytale-like story from their origins to the life as jewellery. From the sparkling of an emerald to the cut of stones it has an enormous potential of colors, shapes, structures and storytelling, which can easily be transferred onto fabric, pattern and cuts. But back again, what was the initial start of this idea? I almost forgot: It was a small picture in a newspaper which I read in the train about a gemstone fair in Idar-Oberstein (Germany). So a small snippet was the source of tough collection work for more than six months, which will later be a statement of fashion, trend, Roma e Toska and its customers. Like my dear old friend and gallery owner Achim Kubinski always said: „Luckly an artist (designer) is more stupid than his work.“ Let’s trust our intuition and hope it will match the spirit of the season.