Der Regenwald im Amazonas brennt, Afrika brennt, die Taiga brennt … und wir reden darüber im Plauderstil der Talk Shows, wir schütteln hilflos die Köpfe, wenn wir lesen, dass Trump auch an die Regenwälder Alaskas ran will, um sie für die kommerzielle Nutzung frei zu geben … Die Katastrophe besitzt ein Ausmaß, das uns überfordert und blockiert.
Wir müssen unser Leben umkrempeln oder zumindest befragen, um wieder die richtigen Parameter setzen zu können. Ein Kraftakt, eine unwillkommene Unruhe, so direkt nach dem Sommer, wo uns der Alltag doch wieder in Beschlag nimmt mit all dem, was so ansteht an Allerlei und Einerlei. Es geht nicht um ein bisschen, es geht um Alles. Das beschäftigt mich als Luxuswesen in einer Luxuswelt, die Luxus-Mode entwirft. Das neue Stichwort lautet: Relevanz!
Ich vollführe eine Wendung, damit der Mond wieder in das Fenster passt (Apollo 13) und ich auf der Erde richtig lande, im Jetzt mit den ernsten und ernsthaften Gedanken an das Morgen! Wasser – Zuviel – Zuwenig – ein Statement mit dem Mitteln von Fashion. Und das ist erst der Anfang! Wir schließen uns dem Klimastreik am 20. September an, gehen mit auf die Straße und öffnen abends wieder das Geschäft mit einer zusätzlichen Veranstaltung um 19.00 Uhr in der Milchstrasse 11 in Hamburg-Pöseldorf.
Wir dürfen das Schicksal unserer natürlichen und zivilen Gesellschaft nicht den großen bösen Männern überlassen, die wütend alles auf’s Spiel setzen. Es ist zu gefährlich. Wie schreibt David Wallace-Wells in seinem erschütternden und aufrüttelnden Buch „The uninhabitable Earth“ über Jair Bolsonaro, den Präsidenten Brasiliens: „How much damage can one person do to the planet?“ – Es ist enorm, was ein Mensch und sein Gefolge anrichten können, wie Wissenschaftler herausfanden: Zwischen 2021 – 2030 könnte die Abholzung des Amazona Regenwaldes (und da wusste Wallace-Wells noch nichts von den derzeitigen Bränden) über 13 Gigatonnen Kohlendioxid festsetzen, das ist fast 5 x soviel, wie die Jahresemission der USA oder beinahe doppelt soviel wie die von China. Man muss es als Addition verstehen, als weitere dramatische Dynamisierung der Klimawandel-Spirale. Es hilft nichts, wenn wir nur im Kleinen klimabewusst denken (obwohl es auch nicht schadet), aber wir müssen lernen, politisch zu denken! Wir sind der Hebel für Veränderung, wenn die Politiker versagen.
Abb.: Schülerinnen und Schüler bei Fridays-for-Future-Protesten in Hamburg © Adam Berry/Getty Images
„This is not simply a wildfire phenomenon; each climate threat promises to trigger similarly brutal cycles. The fires should e terrorizing enough, but it is the cascading chaos that reveals the true cruelty of climate change – it can upend and turn violently against us everything we have ever thought to be stable. Homes become weapons, roads become death traps, air becomes poison.“ (David Wallace-Wells, The uninhabitable Earth)
Abb: Dithmarschen Wiesenlandschaft. Heute Morgen aus dem Zug zwischen Sylt und Hamburg. So etwas gilt es zu bewahren … unter anderem.
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