Nun muss ich Gas geben hier in den frühen Morgenstunden, damit heute kein weißer Punkt im Blogtagebuch ist. Noch eine Stunde bis Mitternacht bei Euch in Deutschland. Vier Seetage liegen hinter uns, zwei Vorträge von mir, zahlreiche spannenden Vorträge der anderen Referenten, eine Äquator-Taufe, eine bayerische Brotzeit, ganz richtig gelesen, einmal wieder Sturm im Wasserglas, und eine Maske der Schlamm-Männer aus dem Goronko Hochland auf unserer Veranda. Wir sprechen über die Tage 19, 20, 21 und 22, über Samstag bis Dienstag, über 1.450 Seemeilen seit Papua Neuguinea bis in die Mindanoa See der Philippinen.
Am Sonntag, den 17. März ist Äquator Taufe. Der Schwimmingpool ist mit Holzbohlen bedeckt und zur Bühne umfunktioniert, auf der wir den Abend rocken. Wow, so viel habe ich schon lange nicht mehr getanzt mit Paul von den Commedian Harmonist, mit Christian, dem Abenteurer, Klaus, dem Olympioniken, Frank, dem Prinzen aus Java … Rechts und links neben mir die anderen hübsch in weiß gekleideten Damen, die ebenso ausgelassen wie ich versuchen, mit den Rhythmen und dem Schwanken des Schiffes klarzukommen. Dass die Kondition und vor allem die Füße in den Highheels von Taglia Scarpe es mitgemacht haben, Chapeau! Wir alle sind bei diesen Temperatur durchschwitzt bis auf die Knochen, aber eine glückliche Gemeinschaft.
Toska hat sich den Kapitän Olaf Hartmann geschnappt. Kess und hübsch anzusehen, wie die beiden sich zu Abba’s Dancing Queen bewegen. Aber erst einmal zurück zum Anfang: Wir müssen getauft werden, denn es ist das erste Mal, dass wir die geographische Breite 0° überqueren. Ein alter Brauch wird auf charmanteste Weise von der Bordcrew wiederbelebt.
Schwupp hat Neptun uns schon rausgepickt aus der Truppe. Als erstes wird der Fisch geküsst, dann ein Hering verschluckt und anschließend werden wir mit Wodka abgefüllt. Einmal schütteln und dann reihen wir uns ein in die Tausenden von Seefahrer seit den Portugiesen, die im 15. Jahrhundert sich Mut antrinken mussten, da sie befürchteten jenseits des Äquators von der Erde zu fallen.
So, nun ist es beinahe Mitternacht in Deutschland. Geschafft, auch der 19.März bekommt noch einen Blogbeitrag, ich hole mir einen Kaffee und weiter geht es mit der Fortsetzung, einmal über die Tagesgrenze hinweg.
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