„Ein historisches Urteil“, so überschreibt Greenpeace seinen Artikel mit die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vom 29.4.2021 (Beschluss vom 24.4.2021). Erstmals wurde das Klimaschutzgesetz als verfassungswidrig erklärt und mit den Freiheitsrechten verknüpft. In der Begründung heißt es: „Die zum Teil noch sehr jungen Beschwerdeführenden sind durch die angegriffenen Bestimmungen aber in ihren Freiheitsrechten verletzt. Die Vorschriften verschieben hohe Emissionsminderungslasten unumkehrbar auf Zeiträume nach 2030.“ 

©Greenpeace

Wie ein Donnerschlag dringt dieses Urteil in unseren Corona-Alltag ein und zerbröselt das banale tägliche Geschwätz. Ich gebe zu, ich hatte es nicht verfolgt, die Dringlichkeit aus meinem Fokus verloren. Und so fühle ich mich ertappt und gleichzeitig euphorisch, als mich die Nachricht ereilt, dass es andere gibt, die meisten von ihn nur halb so alt wie wir, die unbeirrbar ihre und unsere (!) Rechte auf Leben eingefordert haben.

Das Foto aus der Süddeutschen Zeitschrift postete ich vor eineinhalb Jahren. Damals wurden die Aktionen von vielen belächelte, nun ist daraus eine Gesetzesverpflichtung geworden, die eine deutliche Nachbesserung zum Klimaschutz verlangt und erneut ein „gemeinsam“ postuliert.

Mit heute veröffentlichtem Beschluss hat der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts entschieden, dass die Regelungen des Klimaschutzgesetzes vom 12. Dezember 2019 über die nationalen Klimaschutzziele und die bis zum Jahr 2030 zulässigen Jahresemissionsmengen insofern mit Grundrechten unvereinbar sind, als hinreichende Maßgaben für die weitere Emissionsreduktion ab dem Jahr 2031 fehlen.“

Ich springe ein wenig, muss an das Gespräch vor wenigen Tagen mit meiner Tochter Roma denken, gegenüber der ich die aktuelle Kollektion verteidigte: „Ruwenzori. Pure Nature“. Ihr würden die Zusammenhänge fehlen, es wäre ihr zu wenig erzählerisch. Sie mag recht haben, vieles wird erst in den nächsten Wochen dazu kommen, es läuft im Moment alles im Schneckentempo, aber der Grundgedanke ist in jedem dieser Teile fest verankert: Es geht um… die Suche nach dem Mystischen und Magischen, um ein universelles Erlebnis von Natur, über das konkret Gesehene hinaus. Darauf kommt es an, mehr denn je. –  Mein Statement zum Klimawandel mit den Mitteln der Mode.

Wir sollten uns immer wieder fragen: Was ist wichtig? Wirklich wichtig?! Und wenn wir es mal vergessen, dann gibt es hoffentlich andere, die einen daran erinnern. Wir haben nur diese eine Welt. Einen schönen 1. Mai, vielleicht draußen in der Natur.