Eine kleine Hommage an Renate Kammer, die Galeristin und Freundin, die ich über so viele lange Jahre begleiten durfte. Gestern ist sie achtzig Jahre alt geworden. Mir fehlen die Fotos, wir haben uns lange nicht gesehen, obwohl wir immer in Kontakt miteinander sind. Aus diesem Grund gibt es ein etwas anderes „Hallo“ verbunden mit den besten Wünschen überhaupt.

Mein Mini-Stativ ist in Stellung und ich winke spontan mit ein paar Zeilen und Snapshots von mir zu ihr rüber, von der Poolstrasse 30 an den Münzplatz Nr. 11. In Gedanken bin ich bei ihr und all den schönen Momenten, die wir geteilt haben.

Ich weiß noch genau, wie wir uns das erste Mal begegneten, sie eine gestandene Frau im Hamburger Kulturbetrieb mit frühen mutigen Ausstellungen von Joseph Beuys, Luxus, Daniel Spoerri und so vielen anderen, die für mich so wichtig wurden. Sie hat mich immer ein wenig beschützt in dem „Haifischbecken“ der Galeristen und Ausstellungsmacher.

Abb: Vor einer Arbeit von Rolf Rose aus den siebziger Jahren. Den Künstler hatte ich durch Renate Kammer kennengelernt.

Wer sich so wie sie der Kunst hingibt, der hat es nicht leicht, ständig neue Entdeckungen, die gefördert werden wollen, Schauen, Kataloge. Alles kostet Geld und den Wein trinken die anderen. Aber es hält auch am Leben. Renate Kammer hat durchgehalten bis heute, hat sich nicht unterkriegen lassen, ist milde und wohlwollend geblieben, statt bitter und grimmig. Sie ist mein großes Vorbild.

Und wenn der Körper nicht mehr so richtig mitspielt, dann bleibt die Seele davon doch unbeschadet, wenn sie so schön und uneigennützig ist, wie Deine, liebe Renate. Sei umarmt, wieder einmal aus der Ferne. PS: Ich fühle mich geehrte, dass Du so gerne meine Sachen trägst, dass meine Blusen und Schals Dich in den letzten Monaten begleitet haben.

Aktuelle Ausstellung der Galerie Kammer, Münzplatz 11, Hamburg, bis zum 24. Juli 2021