Was braucht man für ein gutes Essen? Ein paar Zutaten, Kerzen, einen schön gedeckten Tisch, Gäste, die nicht über Corona und das Wetter sprechen, und in diesem Falle Roma mit einem Diplom für die traditionelle französische Küche. Meine Rolle dabei: gut aussehen, Komplimente verteilen, hier und da einen klugen Kommentar abgeben und schwärmerisch genießen.

Fotos von der Zubereitung gibt es nicht, sondern nur von dem fertigen Gericht. Die Tochter hatte mich aus der Küche verbannt, dafür hörte ich sie oben fröhlich mit Jeanne Moreau zusammen singen. Ich füge schnell einen Song von ihr ein, um die Atmosphäre zu komplettieren.

Einkaufsliste: 2 rote Zwiebeln, 1 Fenchel, handvoll Champignons, 10 kleine Salsiccias (roh), 500g Risotto Reis, 1,5 Liter Brühe, 1 Glas Rotwein, 1 Löffel grobkörnigen Senf, handvoll Haselnüsse, Parmesan und Fontina Käse (o.ä.).

(1) Vom Fenchel die grünen Sprossen abschneiden und für die Dekoration am Ende aufbewahren. (2) Zwiebeln und Fenchel kleinhacken und Pilze in Scheiben schneiden. (3) Das Kleingeschnittene in einem großen Topf mit Butter und ein wenig Öl anschwitzen. (4) Von den Salsiccia die Haut ablösen und das Wurstfleisch dazugeben. Alles leicht anbräunen. (5) Den Risotto Reis dazugeben und 1 min. in dem Fett anbrutzeln. (6) Ein gutes Glas Rotwein hinzugeben und einkochen. (7) In einem extra Topf Wasser kochen und einen Löffel Fleisch oder Pilzbrühe auflösen und mit grobkörnigen Senf vermengen. (8) Wenn der Wein vollständig weggekocht ist, die Brühe ca. jede Minute mit einer Schöpfkelle dazugeben, immer dann, wenn die Flüssigkeit aufgesogen ist. Dabei ständig schonend rühren, mit Gefühl, da sonst alles schnell pampig und klumpig wird. (9) Nach ca. 15 – 17 min. hat der Reis sein Volumen verdoppelt und sollte al dente sein. Eine Portion Parmesan und den in kleine Würfel geschnittenen Fontina unterrühren. (10) Den Topf vom Feuer nehmen und weitere 10 min. zugedeckt ruhen lassen. (11) Währenddessen die Haselnüsse grob hacken und in der Pfanne ohne Fett ein wenig anrösten. (11) Am Ende die Haselnüssen und die Fenchelsproßen darüberstreuen. (Anleitung Roma, Hommage an Jamie Oliver)

Ich gebe zu, selbst bei dieser Anleitung wäre ich noch verloren, und es wäre etwas anderes herausgekommen, was nicht so köstlich geschmeckt hätte. Jeder das, was er am besten kann. Roma erzählt von Escoffier (1846 – 1935), der die französische Quisine zu dem machte, was sie heute ist, und gleichzeitig das Chaos in damaligen Küche zu einer militärischen hierarchischen Ordnung brachte. “Oui Chef!”

Instagramm @foodiroma

Wir lauschen, dann wandert das Gespräch weiter zu Epikur und die Philosophie. Ich erinnere an die Vortragsserie in der MILCHSTRASSE 11 mit den Töchtern, die den Müttern die Welt erklärten. Auch Wittgenstein und die Sprache tauchen auf. An diesem Abend ist sie nicht die “Quelle aller Missverständnisse”, sondern die letzte wichtige Zutat zu einem wundervollen Essen.