Zwei Tage Hamburg sind wieder vorüber. Ich sitze in meiner Nord-Ostsee-Bahn nach Sylt und habe endlich die Muße, über die Muße zu schreiben, die wenigen Minuten in den letzten 48 Stunden, in denen sich eine Stadt beinahe mystisch zeigte, so schön, dass ich an den Zaubernebel des Ruwenzori denken muss.

Abb: Oben die Alster heute morgen um 8.30 Uhr. Unten eines der drei Motive zur Ruwenzori Kollektion.

Ein duftiger Schleier hängt über der Alster. Ich bin auf dem Fahrrad, pendele zwischen dem Tempel von 1844, wo ich die Nacht verbracht habe, und dem Atelier. Aber immer wieder muss ich absteigen, eine Pause machten, ein neues Foto schießen.

Es einsteht eines meiner unendlichen Brückenbilder. Links und rechts neben mir auf Abstand Menschen, die wie ich beinahe den Atem anhalten, mit ihren Handys das Gesehene festhalten und sich gegenseitig zunicken, verbunden als stille Zeugen eines wunderschönen Tagesanfang.

Die Häuser verschwinden im Dunst, die Sonne wartet dahinter ungeduldig für ihren Auftritt. Eine halbe Stunde später ist die Zauber vorbei und alle genießen die bunten Farben des warmen Märztages, als wäre es nie anders gewesen, .

Vom Atelier geht es wieder zurück in die Neustadt. Fotoshooting der gerade fertiggestellten Modelle für den Online Shop. Wieder Ruwenzori, diesmal auf Seidenstoff gedruckt in rosa und grün. Die Motive besitzen auf dem Crêpe de Chine eine beinahe atmosphärische Transparenz.

Schwer zu entscheiden, was ist schöner: rosa oder grün, Seide oder Wolle? Sie spielen unterschiedlich mit der fotografischen Vorlage. In den nächsten Tagen sind die Modelle im Online Shop, ich liebe sie jetzt schon und übe mich in der Qual der Wahl.